Der letzte Satz
Am Ende spielte es keine Rolle, wie alt sie gewesen oder dass sie Mädchen waren, von Bedeutung war einzig, dass wir sie geliebt hatten und sie uns nicht hatten rufen hören, uns auch jetzt nicht hören, wenn wir mit unseren schütteren Haaren, unseren schlaffen Bäuchen sie von hier oben, im Baumhaus, aus jenen Räumen zurückrufen, in die sie davongegangen sind, um für alle Zeiten allein zu sein, allein im Selbstmord, der tiefer ist als der Tod und in dem wir niemals die Stücke finden werden, sie wieder zusammenzufügen.
Hier ist der Name Programm. Schon in dem ersten Satz wird einem mitgeteilt, dass sich alle Lisbon Mädchen innerhalb von einem Jahr umbringen.
Als Start dieser Selbstmordserie versucht sich die Jüngste, Cecilia, mit Rasierklingen die Pulsadern aufzuschneiden. Der Selbstmordversuche scheitert, sie wird in eine Klinik gebracht und von einem Therapeuten betreut. Doch nur wenig später versucht sie es erneut und stirbt nach einem Sturz aus dem Fenster. Die gesamte Stadt ist schockiert und vor allem die Erzähler (es wird in der „Wir“-Form erzählt), bei welchem es sich um Schüler handelt wissen nicht wie man damit umgehen soll. Doch der Grund des Selbstmordes bleibt offen.
Ab diesem Zeitpunkt werden die anderen Lisbon Mädchen noch sonderbarer behandelt. Sie waren schon immer eigen und nur in der Gruppe, doch ab jetzt ist es noch komischer. Vor allem das Haus der Lisbons wird immer dreckiger und dunkler. Keiner kümmert sich mehr um das Äußere und es wird auch oft keiner der Familie mehr gesichtet. Allein der Vater geht noch regelmäßig in die Arbeit (er ist Lehrer) und kümmert sich um seine Töchter.
Die Erzähler sind jedoch sehr interessiert an den Mädchen. Sie sind alle wunderschön und geheimnisvoll. So kommt es auch dazu, dass die Mädchen mit den Jungs auf den Schulball gehen. Doch Lux kommt zu spät und noch dazu betrunken nach Hause, so dass die Mutter ab jetzt hart durchgreift. Die Mädchen werden aus der Schule genommen und sind somit zu Hause eingesperrt. Es gibt keinen Kontakt mehr zu den Mädchen, doch die Jungs beobachten immer wieder Lichter in den Fenstern. Eines Tages bekommen sie von den Mädchen eine Nachricht und kommen mitten in der Nacht ins Haus der Lisbons. Doch dann passiert das nächste Unglück. Die Mädchen haben einen Pakt geschlossen und bringen sich nacheinander um, ohne dass die Jungs etwas dagegen tun können. Warum das passiert ist wird nicht aufgeklärt. Man weiß nur, dass sich die Mädchen einfach nicht entfalten konnten und nicht das Leben haben konnten, welches ihnen zugestanden wäre.
Dass der Grund, warum das Unglück passiert ist nicht aufgeklärt wird ist seltsam, aber auch faszinierend. Es steht einfach nicht im Vordergrund, sondern das Umfeld.
4 von 5 Kaffeetassen
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