Kaltblütig - Wahrheitsgemäßer Bericht über einen mehrfachen Mord und seine Folgen – Truman Capote

Der letzte Satz

Dann machte er sich auf den Heimweg, unter den Bäumen hindurch, und ließ den weiten Himmel hinter sich, das Wispern des Windes im wogenden Weizen.

Ich war bereit für einen spektakulären Mord. Anfangs war ich auch noch sehr optimistisch, aber zum Ende hin wurde es leider nicht so spannend wie erhofft.

Die Erzählweise war durchaus interessant. Vor allem hat man beide Seiten des Verbrechens erzählt bekommen. Daher war ich umso enttäuschter, dass es sich bei dem Mord nur um Geld gehandelt hat und es eigentlich gar nicht so durchdacht war wie anfangs vermutet. Als die beiden dann geschnappt wurden und der Prozess begann, wurde es umso langwieriger. Eigentlich schade, aber so war es wohl.

Leider aufgrund des Buchrückens und der ersten Seiten mehr erwartet.

3 von 5 Kaffeetassen

Das Geisterhaus – Isabel Allende

Der letzte Satz

So fängt es an: »Barrabas kam auf dem Seeweg in die Familie...«

Ich war sehr gespannt auf eine chilenische Familiengeschichte und wurde nicht enttäuscht. Spannend, vielschichtig und manchmal sehr direkt aber wunderbar zu lesen.

Man taucht nicht nur schnell in die Geschichte ein, sondern auch der Schreibstil lädt ein immer wieder weiterzulesen. Nur die kurzen Zeitsprünge, bzw. der Stil von der Ich-Erzählung Estebans sind anfangs verwirrend. Wenn man jedoch erkennt was damit gemeint ist, schwärmt man umso mehr von den Erzählungen.

Eine tolle Geschichte, auch wenn nur wenige Geister vorkommen ;).

5 von 5 Kaffeetassen 

Klein-Dorrit – Charles Dickens

Der letzte Satz

Sie stiegen still hinab in die lärmenden Straßen, unzertrennlich und glücklich, und wie sie im Sonnenschein und im Schatten dahingingen, eilten und stürmten die Lärmenden und die Geschäftigen, die Anmaßenden und die Eigensinnigen und die Eitlen ungestüm an ihnen vorüber und machten ihr gewöhnliches Getöse.

Und nochmals probiere ich es mit einem Dickens. Und nochmals kann ich damit nur wenig anfangen. Irgendwie komme ich mit dem Stil einfach nicht klar.

Die Geschichte um Klein-Dorrit war mir auch zu unübersichtlich. Die vielen verschiedenen Personen konnte ich anfangs gar nicht auseinanderhalten. Und um ehrlich zu sein, kam mir Klein-Dorrit auch zu wenig in der Geschichte vor. Oft musste ich mich durch die Geschichte durchquälen, aber aufgeben wollte ich keinesfalls. Immerhin gibt es ein Happy-End.

Wie auch schon bei anderen Dickens-Romanen kann ich auch hier nicht viel damit anfangen.

3 von 5 Kaffeetassen

Oryx und Crake – Margaret Atwood

            

Der letzte Satz

Zeit zu gehen.

Als mir das Buch in einer Liste im World Wide Web empfohlen wurde (vor allem auf die aktuelle Situation) war mir klar, dass ich nun dieses Buch lesen muss.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Anfangs war es noch ein wenig verwirrend, weil man ja auch noch nicht genau wusste was passiert war, aber nach nur wenigen Seiten ist man in einer Welt gefangen, welche gar nicht so weit von der heutigen Welt entfernt ist. Dass hier viele Teile der Erde durch die Klimakatastrophe nicht mehr existieren ist leider (!) nicht sehr weit hergeholt. Und dass dann auch noch die Menschheit von einer Pandemie stirbt, macht es noch gruseliger. Natürlich ist dies nicht mit Covid-19 vergleichbar (Gott sei Dank!), aber es macht einen schon sehr nachdenklich. Viel schlimmer für mich ist hier eindeutig die Klimaereignisse.

Ein wundervolles Buch, welche schon vor fast 20 Jahren die heutige Welt beschrieben hat, bzw. die Welt die noch kommen wird.

5 von 5 Kaffeetassen

Krieg und Frieden – Leo Tolstoi

Der letzte Satz

Ja, ich will alles so machen, daß sogar er mit mir zufrieden sein soll …

Wow was für ein Wälzer! Nicht umsonst ist dieses Werk eines der dicksten Romane der Welt. Aber es zahlt sich aus dranzubleiben.

Meine Ausgabe hatte fast 2000 Seiten - der Roman ging bis Seite 1890. Noch nie in meinem Leben habe ich ein Buch gelesen, welches so viele Seiten hat und man muss sagen es trotzdem meistens fesselnd ist. Natürlich gibt es auch ein paar langatmige Stellen aber die meiste Zeit über ist es spannend zu lesen. Wie bei jedem russischen Roman muss man sich erst einmal die vielen (ähnlichen) Namen merken aber dann wird es zu einem Lesevergnügen.

Ich möchte gar nicht wissen wie viele Stunden ich an diesem Buch hing, aber es hat mir gut gefallen und ich bin froh es gelesen zu haben.

4 von 5 Kaffeetassen 

Die Clique - Mary McCarthy

Der letzte Satz

Sie fuhr weiter und beobachtete im Rückspiegel, wie er über die Straße ging, stehenblieb und eines der vielen Autos voll heimkehrender Trauergäste anzuhalten versuchte, die an ihm vorbei New York zustrebten.

Durch das Vorwort war ich ein wenig eingeschüchtert, bzw. war die Vorfreude betrübt. Muss aber auch zugeben, dass die Vorfreude einfach nur des Titels halber war. Leider konnte die Realität nicht mithalten.

Die Geschichten der acht Freundinnen, die wild durcheinander erzählt werden, konnten mich leider nur wenig überzeugen. Klar sind manche Stellen für die damalige Zeit recht anstößig und polarisieren, aber im Ganzen konnten die Geschichten nicht mithalten. Hin und wieder musste man auch angestrengt nachdenken, welche Person jetzt was schon erlebt hat, da es hier keinen roten Faden gibt. Einzig die Geschichten um Kay können hier einen roten Faden aufweisen. Aber das hat mir leider nicht gereicht.

Trotz Vorfreude kann ich hier nur wenige Punkte vergeben.

3 von 5 Kaffeetassen

Othello - William Shakespeare

                       

Der letzte Satz

Ich selbst eile zu Schiffe, um mit schwerem Herzen dem Staat diesen jammervollen Zufall vorzutragen.

Wie immer habe ich mich vorher nicht über den Inhalt des Buches informiert und muss somit auch sofort zugeben, dass ich den Inhalt von Orthello davor nicht wusste.

Unvoreingenommen konnte ich somit das Buch genießen. Denn mir hat Orthello sehr gut gefallen. Vor allem auch, dass dieses Werk von Shakespeare für mich persönlich wieder einmal einfach zu lesen war. Oder vielleicht, findet man einfach besser in die Geschichte ein als bei anderen Werken. Tod, Eifersucht und Schmerz sind wohl Standardwerte in Shakespeares Werken, wie auch hier.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und würde ich mit Sicherheit auch wieder einmal lesen.

5 von 5 Kaffeetassen

Die Freistatt – William Faulkner

                              

Der letzte Satz

Sie schloß die Puderdose, und mit den Augen unter ihrem eleganten neuen Hut schien sie den Wellen der Musik zu folgen, sich aufzulösen in die ersterbenden Klänge, hin über den Teich und den Halbkreis von Bäumen gegenüber, wo in düsteren Abständen die toten Königinnen sannen, ruhevoll aus geflecktem Marmelstein, und hinauf in den Himmel, der hingestreckt lag und besiegt in der Umarmung der Jahreszeit des Regens und des Todes.

Unter dem Titel konnte ich mir ehrlich gesagt gar nichts vorstellen, daher war es gut, dass es am Anfang eine kurze Einleitung gab.

Aber trotz der Einleitung war es für mich anfangs schwer in die Geschichte reinzufinden. Es waren zu viele Charaktere auf einmal durcheinander und jeder hat jedem anders bezeichnet. Aber nach kurzer Zeit findet man dann doch in die Geschichte rein und kommt auch eigentlich ganz schnell durch.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte nur mäßig gefallen. Es ging nur um Gewalt, Prostitution und Mord. Nicht unbedingt angenehme Themen, welche in diesem Buch auch schnell erzählt waren.

Das Buch war in Ordnung, aber nichts Außergewöhnliches.

3 von 5 Kaffeetassen

Eine Geschichte aus zwei Städten – Charles Dickens

                    

Der letzte Satz

Es ist etwas weit, weit Besseres, was ich tue, als was ich je getan habe; und die Ruhe, in die ich eingehe, ist eine weit, weit bessere, als mir je zuteil wurde.

Bei Dickens bin ich mir immer ein wenig uneins. Die Weihnachtsgeschichte finde ich toll - Große Erwartungen hat mich hingegen enttäuscht und genauso ist es bei diesem Werk.

Eigentlich könnte ich komplett die gleiche Bewertung wie bei Große Erwartungen verwenden. Einige Abschnitte waren gut und unterhaltsam, aber viele Stellen haben sich eher gezogen und waren für mich langweilig. Die Sprache macht hier natürlich sehr viel aus; dadurch waren manche Stellen noch langwieriger.

Meine Bewertung fällt gleich aus wie bei dem schon oben genannten Buch von Dickens. Grundsätzlich gut - mehr aber auch nicht. Dickens ist wohl nicht ganz mein Fall.

3 von 5 Kaffeetassen

Verstand und Gefühl – Jane Austen

                

Der letzte Satz

Zwischen Barton und Delaford herrschte der rege Umgang, den eine starke familiäre Bindung ganz von selbst mit sich bringt und man sollte es für ein nicht unerhebliches Verdienst und Glück von Elinor und Marianne halten, daß sie ohne Mißklang miteinander lebten oder ohne eine Abkühlung zwischen ihren Männern hervorzurufen, obwohl sie Schwestern waren und fast in Sichtweite voneinander wohnten.

Von meinem dritten Buch von Jane Austen habe ich mir nach "Emma" nicht allzu viel erwartet. Und meine Erwartungen sind auch erfüllt worden.

Eine Geschichte über drei Schwestern, wobei zwei davon im heiratsfähigem Alter sind und auch gewillt sind sich zu verheiraten. Leider war dies schon die gesamte Geschichte. Grundsätzlich muss ich eingestehen, dass es manchmal recht amüsant war aber die meiste Zeit zieht sich die Geschichte dahin. Zum Schluss werden natürlich alle glücklich und bekommen genau den Mann den sie wollen bzw. brauchen.

Der Roman ist natürlich wieder wunderbar geschrieben, aber die Story konnte mich leider nicht überzeugen.

3 von 5 Kaffeetassen

Rebecca – Daphne Du Maurier

Der letzte Satz

Rote Strahlen zuckten an ihm empor wie Blutspritzer, und der salzige Seewind trieb uns die Asche entgegen.

Warum habe ich mir dieses Buch nur so lange aufgespart. Rein vom Klappentext habe ich mir eine andere Geschichte vorgestellt, aber ich wurde keineswegs enttäuscht.

Bei dem Namen Rebecca läuft mir wohl ab jetzt ein Schauer über den Rücken. Obwohl wenn man ehrlich ist, vielleicht nicht ganz. Ein wenig kann man dieses Roman in die Kategorie Schauerroman stecken, aber auch andere Genres sind hier passend. Die Protagonistin ist manchmal etwas schwer von Begriff, aber auf eine liebevolle Weise.

Für mich war der Roman sehr unterhaltsam und ich hätte noch gerne weiter gelesen.

5 von 5 Kaffeetassen

Christine - Stephen King

Der letzte Satz

Sein unendlicher Zorn.

Auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil alle bis jetzt gelesenen King-Romane mir sehr gut gefallen haben. Und auch dieses hat mich wieder einmal begeistert.

Die Freundschaft zwischen Dennis und Arnie ist einmalig. Jeder wünscht sich so einen tollen Freund wie Dennis, der alles dafür gibt Arnie zu retten, doch leider nur teilweise erfolgreich war. Dass Arnie sterben muss finde ich schade, aber es war notwendig. Das offene Ende macht es nur noch mysteriöser. Grundsätzlich kam bei mir nie Langeweile auf, denn ich habe mich jeden Tag darauf gefreut in die Welt einzutauchen und mehr über Christine zu erfahren.

Freundschaft, Horror und Mystisches - all das macht diesen Roman so besonders. Jetzt freue ich mich erstmal auf den Film, könnte mir aber vorstellen das Buch in ein paar Jahren nochmals zu lesen.

5 von 5 Kaffeetassen